Multichannel Marketing

Multichannel Marketing im E-Commerce – wie Sie Daten, Systeme und Kundenkanäle intelligent verbinden

1. Warum Multichannel Marketing heute über Erfolg oder Sichtbarkeit entscheidet

Kundinnen und Kunden bewegen sich längst nicht mehr linear durch den Kaufprozess. Sie entdecken ein Produkt auf Instagram, vergleichen Preise über Google Shopping, lesen Bewertungen auf Marktplätzen und schließen den Kauf schließlich im Onlineshop ab. Dieses Verhalten macht deutlich: Wer heute verkaufen will, muss dort sichtbar sein, wo seine Zielgruppe sucht, scrollt oder interagiert – und zwar über mehrere Kanäle gleichzeitig. Multichannel Marketing bedeutet deshalb weit mehr, als einfach auf verschiedenen Plattformen präsent zu sein. Es geht darum, diese Kanäle intelligent miteinander zu verknüpfen, Datenflüsse zu verstehen und Botschaften konsistent auszuspielen. Website, Onlineshop, Social Media, E-Mail-Kampagnen, Marktplätze wie OTTO oder Kaufland – sie alle bilden nur dann ein schlüssiges Gesamtbild, wenn sie auf denselben Daten, Inhalten und Strukturen aufbauen. Die Herausforderung liegt in der Komplexität: Produktinformationen, Preise, Medien und Texte entstehen oft in unterschiedlichen Systemen – im PIM, in der Warenwirtschaft (WaWi) oder im Content-Management-System. Werden diese Daten nicht zentral gesteuert, entstehen Fehler, doppelte Pflege und widersprüchliche Informationen. Das Ergebnis: ein unruhiges Markenerlebnis und sinkendes Vertrauen bei Kundinnen und Kunden. Gerade hier setzt datengetriebenes Multichannel Marketing an. Es vereint Technologie und Strategie, um Inhalte systemübergreifend zu steuern – vom ersten Klick bis zum Checkout. Unternehmen, die ihre Systeme (PIM, WaWi, Magento oder andere Shops) verknüpfen, schaffen die Grundlage für eine einheitliche Kommunikation über alle Berührungspunkte hinweg.

2. Daten als Fundament – wie Technik Multichannel Marketing ermöglicht

Erfolgreiches Multichannel Marketing steht und fällt mit der Qualität der Daten, die Systeme miteinander teilen. Ohne einheitliche Produkt-, Kunden- und Inhaltsstrukturen lässt sich kein konsistentes Markenerlebnis schaffen. Deshalb bildet eine zentrale Datenstrategie die Basis für alle Marketing- und Vertriebsaktivitäten.

Im Kern geht es darum, Informationssilos aufzubrechen. Während das PIM-System (Product Information Management) für die Pflege und Anreicherung von Produktdaten zuständig ist, verwaltet die Warenwirtschaft (WaWi) Lagerbestände, Preise und Verfügbarkeiten. Der Onlineshop – etwa auf Basis von Magento – empfängt diese Daten und sorgt für ihre Darstellung im Frontend. Wenn diese Systeme über Schnittstellen (REST- oder GraphQL-APIs) verbunden sind, entsteht ein reibungsloser Fluss: Änderungen an einem Ort wirken sich automatisch auf alle Kanäle aus.

Ein Beispiel:
Wird im PIM ein neues Produkt mit Bild, Beschreibung und Attributen angelegt, kann es unmittelbar in Magento erscheinen. Von dort werden die aktualisierten Informationen automatisch an Marktplätze wie OTTO, Kaufland oder Amazon exportiert. Gleichzeitig aktualisieren sich Feeds für Google Shopping oder Social Ads – ganz ohne manuelles Eingreifen.

Solche Automatisierungen bilden den technischen Kern von Multichannel Marketing. Sie sorgen dafür, dass Daten konsistent, aktuell und suchmaschinenoptimiert bleiben – egal, über welchen Kanal Kundinnen und Kunden mit dem Unternehmen interagieren.

Ergänzt wird diese Architektur durch Marketing Automation Tools wie HubSpot, Brevo oder ActiveCampaign, die Nutzerverhalten kanalübergreifend analysieren. So lassen sich Zielgruppen segmentieren und personalisierte Botschaften im richtigen Moment ausspielen – etwa basierend auf Interaktionen im Shop oder Newsletter.

Nicht zu vergessen: Auch Aspekte wie Barrierefreiheit nach WCAG 2.2 gehören zur ganzheitlichen Multichannel-Strategie. Denn jedes System – vom CMS bis zum Shop – trägt Verantwortung für Zugänglichkeit. Nur wenn Inhalte technisch korrekt strukturiert und für alle Nutzergruppen wahrnehmbar sind, erfüllt Multichannel Marketing seinen Anspruch auf Reichweite und Inklusion.

3. Strategie, Automatisierung und Zukunft des Multichannel Marketings

Während viele Unternehmen ihre Kanäle einzeln betrachten, liegt die eigentliche Stärke des Multichannel Marketings in der intelligenten Verbindung. Es geht nicht darum, auf jeder Plattform vertreten zu sein, sondern darum, die richtigen Inhalte im richtigen Moment bereitzustellen – basierend auf echten Daten statt Bauchgefühl.

Der Schlüssel liegt in der Automatisierung. Tools wie n8n, Make oder Zapier verknüpfen Systeme miteinander und ermöglichen es, Prozesse im Hintergrund auszuführen. So können Produktaktualisierungen, Preisänderungen oder Lagerbestände aus der WaWi automatisch an das PIM und den Shop übergeben werden – und von dort direkt in Marketingkanäle fließen. Das Ergebnis: aktuelle, konsistente und kanalübergreifend abgestimmte Kommunikation.

Auf dieser Basis entsteht ein datengetriebenes Marketing-Ökosystem, in dem Content, Commerce und Kommunikation nahtlos zusammenarbeiten. Kampagnen können gezielt ausgesteuert werden, weil Systeme im Hintergrund dieselbe Datenquelle nutzen – sei es für Newsletter, Anzeigen, Blogbeiträge oder Marktplatz-Listings.

Ein modernes Multichannel Marketing berücksichtigt dabei auch qualitative Aspekte:

  • Relevanz: Inhalte werden nach Zielgruppe, Kanal und Nutzungsintention angepasst.
  • Zugänglichkeit: Alle Inhalte erfüllen WCAG-2.2-Standards, um barrierefrei erreichbar zu bleiben.
  • Transparenz: Durch zentrale Analytics-Systeme wie Matomo oder Looker Studio werden Daten aus allen Kanälen sichtbar und vergleichbar.

Der Trend geht klar in Richtung automatisierter Datensteuerung – eine Kombination aus PIM, Marketing Automation und KI-gestützter Content-Verarbeitung. Wer frühzeitig in strukturierte Daten, konsistente Systeme und klare Prozesse investiert, legt die Basis für nachhaltiges Wachstum und bessere Entscheidungen.

Multichannel Marketing ist damit kein kurzfristiger Trend, sondern die logische Weiterentwicklung klassischer Marketingstrategien. Es verbindet Technik, Design und Analyse zu einem dynamischen Gesamtsystem, das flexibel auf Marktveränderungen reagiert – und Kundinnen und Kunden dort erreicht, wo ihre digitale Reise wirklich beginnt.

Multichannel Marketing

Praxisbeispiel: Von Shopify zur skalierbaren Datenbasis – wie Händler mit PIM und WaWi Wachstum beherrschbar machen

Viele Onlinehändler starten mit überschaubaren Sortimenten und einfachen Shopsystemen. Ein paar Dutzend Produkte, eine klare Zielgruppe und ein funktionierender Workflow reichen für den Anfang meist aus. Doch mit dem Erfolg wächst auch die Komplexität: Mehr Produkte, mehr Plattformen, mehr Anforderungen an Datenqualität und Prozesse. Spätestens dann zeigt sich, dass Wachstum im E-Commerce ohne eine stabile Datenbasis schnell an Grenzen stößt. Das folgende Praxisbeispiel zeigt, wie ein Händler den Weg von einem kleinen Shopify-Shop zu einer professionellen, skalierbaren Systemlandschaft meistert – mit einem PIM-System als Herzstück und einer Warenwirtschaft (WaWi) als steuerndem Rückgrat.

Der Start – einfache Strukturen, steigende Komplexität

Wie viele Händler begann auch dieses Unternehmen mit Shopify: schnell eingerichtet, intuitiv zu pflegen und ideal für den Start mit etwa 50 Produkten.
Produktdaten, Preise und Bilder ließen sich problemlos manuell pflegen, der Versand lief über einfache Schnittstellen, und die gesamte Kommunikation war noch überschaubar.

Doch mit dem wachsenden Sortiment stiegen die Anforderungen.

Bei 300, 500 oder gar 1 000 Produkten traten plötzlich neue Probleme auf:

  • Uneinheitliche SKUs und fehlende GTINs machten Produktidentifikation schwierig.
  • Unterschiedliche Namenslogiken und Attributstrukturen führten zu Fehlern in der Darstellung.
  • Marktplätze wie OTTO, Kaufland oder Amazon verlangten spezifische Datenfelder, Bildgrößen und Kategorisierungen.

Preisänderungen oder Übersetzungen mussten mehrfach gepflegt werden – mit hohem Aufwand und großem Fehlerpotenzial.

Erste Notlösungen mit CSV-Importen oder Shopify-Plugins funktionierten kurzfristig, brachten aber keine nachhaltige Stabilität.
Schnell wurde klar: Was anfangs ein funktionierendes System war, wurde mit wachsender Produktvielfalt zu einem Datenproblem.
Der Shop selbst war nicht das Hindernis – es fehlte die zentrale Steuerung der Produktinformationen.

Der Wendepunkt – PIM & WaWi als skalierbares Fundament

Der entscheidende Schritt kam mit der Einführung eines PIM-Systems (Product Information Management).
Es bündelt alle Produktdaten an einem Ort, sorgt für einheitliche Strukturen und klare Begriffe – von Terminologien bis zu Attributdefinitionen.
Jedes Produkt erhält eindeutige SKUs, GTINs und Beschreibungen, die sich leicht an verschiedene Anforderungen anpassen lassen.
Texte, Bilder, technische Spezifikationen und Übersetzungen werden zentral gepflegt und automatisch in die angeschlossenen Systeme gespielt.

Parallel dazu wurde eine cloudbasierte Warenwirtschaft (WaWi) integriert.
Sie übernimmt Lagerbestände, Preislogik und Bestellprozesse und sorgt dafür, dass Commerce-Daten und Produktinformationen miteinander verknüpft bleiben.

Das Zusammenspiel beider Systeme schuf eine skalierbare Basis:

  • PIM (z. B. Akeneo, Pimcore oder Plytix) verwaltet Inhalte, Attribute und Medien.
  • WaWi (z. B. Billbee, Xentral, Plentymarkets oder JTL Cloud) steuert Lager, Preise und Bestände.
  • Shop-Systeme wie Shopify, WooCommerce oder Magento dienen nur noch als Ausgabekanäle, nicht mehr als Datenquelle.
  • Middleware-Tools wie n8n, Make oder ChannelEngine synchronisieren Daten automatisch mit Marktplätzen und Marketing-Plattformen.

Das Ergebnis:

Alle Produkte folgen einer klaren Taxonomie, alle Systeme sprechen dieselbe Datensprache, und jede Aktualisierung im PIM wird sofort in Shop, Marktplatz oder Feed übernommen.
Neue Produkte lassen sich in Stunden statt Tagen veröffentlichen, Übersetzungen laufen teilautomatisiert, und der Datenfluss bleibt transparent.

Was früher als „Shop-Pflege“ galt, wurde zum strukturierten Datenmanagement.
Das Unternehmen hat damit die Grundlage für echtes Multichannel Marketing geschaffen – eine skalierbare Architektur, die Wachstum, Automatisierung und Markterweiterung möglich macht, ohne die Datenqualität zu gefährden.

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