Im B2B-E-Commerce geht es längst nicht mehr nur um reine Funktionalität. Kunden erwarten heute dieselbe Benutzerfreundlichkeit wie im B2C-Bereich – ergänzt um branchenspezifische Anforderungen an Effizienz, Übersichtlichkeit und Prozessoptimierung. UX/UI für Onlineshops: Gerade in B2B-Shops entscheidet ein gutes UX/UI-Design über Kundenzufriedenheit, Conversion-Rate und langfristige Kundenbindung.
In diesem Beitrag zeigen wir, warum User Experience (UX) und User Interface (UI) für B2B-Onlineshops besonders wichtig sind, welche Besonderheiten es gibt und welche konkreten Funktionen die Kaufprozesse erleichtern — insbesondere:
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Direkte Schnellbestellungen aus Listenansichten heraus
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Bestellformulare direkt auf Übersichtsseiten
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CTA-Optimierung in Hero-Bereichen
1. Warum UX/UI im B2B-Bereich eine zentrale Rolle spielt
B2B-Kunden ticken anders – aber nicht schlechter
B2B-Einkäufer haben meist:
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hohe Fachkenntnis
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wiederkehrende Bedarfe
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feste Budgetrahmen
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enge Zeitpläne
Sie suchen keine Inspiration, sondern effiziente, schnelle und fehlerfreie Beschaffungsprozesse. Dennoch erwarten auch B2B-Kunden intuitive Bedienung, moderne Oberflächen und nahtlose Abläufe – wie sie es aus privaten Online-Einkäufen gewohnt sind.
UX/UI für Onlineshops ist der Produktivitätsfaktor im Einkauf
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Reduktion von Klicks
Je schneller ein Kunde seinen Warenkorb füllen kann, desto höher die Conversion. -
Schnelle Informationsaufnahme
Technische Daten, Verfügbarkeiten, Staffelpreise, Lagerbestände müssen sofort sichtbar sein. -
Fehlervermeidung
Unübersichtliche Prozesse führen zu Falschbestellungen und erhöhtem Supportaufwand. -
Mobile Nutzung
Viele B2B-Einkäufe werden inzwischen mobil getätigt – auch unterwegs beim Kunden oder auf der Baustelle.
2. Wichtige UX/UI-Elemente für B2B-Onlineshops
Klare, funktionale Navigation
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Produktkategorien logisch strukturieren
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Filter und Sortieroptionen optimieren
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Schnellsuche mit Autovervollständigung
Beispiel:
„Finden Sie in Sekunden den passenden Artikel – nach Artikelnummer, Produktgruppe oder technischem Kriterium.“
Direktbestellung aus Listen und Katalogen
In vielen B2B-Shops müssen Einkäufer regelmäßig größere Mengen unterschiedlicher Artikel bestellen. Hier hilft eine Schnellbestellfunktion direkt in der Produktübersicht:
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Mengenfelder neben jedem Produkt in der Listenansicht
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Direkt-Button „In den Warenkorb“ ohne Produktdetailseite aufzurufen
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Inline-Preisberechnung bei Mengenanpassung
Vorteil:
Weniger Klicks, schnellerer Warenkorbaufbau, höhere Effizienz für Vielbesteller.
Bestellformulare für Serienbestellungen
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Import von Artikellisten per CSV, Excel, Bestellnummern
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Vorlagen für wiederkehrende Bestellungen
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Schnellübernahme aus bisherigen Aufträgen
Beispiel:
„Laden Sie Ihre Bedarfsliste hoch – wir übernehmen den Rest.“
CTA-Optimierung im Hero-Bereich
Der erste Eindruck zählt auch im B2B:
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klare Produktversprechen
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direkte Handlungsaufforderungen (Call-to-Action)
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schnelles Erreichen der relevanten Produktwelten
Beispiele für CTA-Formulierungen:
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„Jetzt Produkt konfigurieren“
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„In wenigen Minuten zum Angebot“
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„Sofort verfügbare Artikel anzeigen“
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„Wiederkehrende Bestellung anlegen“
Visuelle Klarheit
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reduzierte Farbschemata
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saubere Typografie
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kontrastreiche Buttons
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konsistente Icons
Merke:
Im B2B gewinnt der, der Orientierung gibt – nicht der, der visuell überlädt.
Transparente Verfügbarkeiten und Lieferzeiten
Gerade B2B-Kunden benötigen präzise Informationen zu:
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Lagerbestand in Echtzeit
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Lieferzeiten je Produkt
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Mindestbestellmengen
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Verpackungseinheiten
Beispiel:
„Nur noch 120 Stück auf Lager – Lieferung innerhalb von 24h.“
Kundenindividuelle Preise und Staffelrabatte
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Login-basierte Preisdarstellungen
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Mengenrabatte transparent anzeigen
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individuelle Rahmenkonditionen berücksichtigen
3. Daily Business vereinfachen: UX-Elemente für Vielbesteller
„Direkte Mehrfachbestellung“ auf Kategorieseiten
Beispiel-Funktionalität:
Artikel | Kurzbeschreibung | Preis | Verfügbarkeit | Menge | In den Warenkorb |
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Artikel A | Beschreibung | 15 € | 120 auf Lager | [ ] | [Button] |
Artikel B | Beschreibung | 29 € | 80 auf Lager | [ ] | [Button] |
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Mengenfelder editierbar
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Warenkorb wächst dynamisch ohne Seitenwechsel
„Warenkorb Light“ Sidebar
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permanenter Schnellzugriff auf den aktuellen Warenkorb
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Live-Aktualisierung bei Änderungen
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Vorschau der Gesamtsumme, Versandkosten, Zahlungsarten
Schnellwiederbestellung
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Buttons für „Nachbestellen“ direkt in der Bestellhistorie
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Option: Favoritenlisten für regelmäßig benötigte Produkte
4. Hero-Bereiche im B2B-Onlineshop: CTA-Konzepte
Der Hero-Bereich ist der wichtigste Einstiegspunkt jeder Startseite oder Produktkategorie. Im B2B sind folgende CTA-Formate als UX/UI für Onlineshops besonders wirkungsvoll:
Variante 1: Konkrete Leistung
Überschrift:
Individuelle Industriekomponenten in 48h lieferbar.
CTA:
Jetzt Konfiguration starten.
Variante 2: Prozessoptimierung betonen
Überschrift:
Ihr Einkauf effizienter, Ihr Lager besser gefüllt.
CTA:
Bedarfslisten hochladen und Angebote erhalten.
Variante 3: Kundenindividuelle Konditionen
Überschrift:
Exklusive Rahmenverträge für Ihre Branche.
CTA:
Jetzt persönlichen Account beantragen.
Variante 4: Sofort lieferbare Top-Seller
Überschrift:
Unsere Bestseller – sofort verfügbar.
CTA:
Jetzt direkt bestellen.
5. Technische Umsetzungsmöglichkeiten
UX/UI für Onlineshops und deren Elemente lassen sich sowohl in WooCommerce als auch in Magento oder Shopware gut umsetzen. Hilfreich sind:
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Custom Product Tables (Listenbasierte Produktdarstellungen)
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AJAX-basierte Warenkorb-Integration
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API-gestützte Bestelllistenimporte
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individuelle Kundenkonten mit spezifischen Preislogiken
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Middleware-Anbindungen an ERP/WaWi-Systeme
6. Fazit: Effizientes UX/UI ist Umsatztreiber im B2B
Im B2B zählt vor allem eines: Prozesse effizient und kundenfreundlich gestalten. UX/UI für Onlineshops sind längst nicht mehr reine „Designfragen“, sondern entscheidende Umsatzfaktoren:
✅ weniger Klicks → höhere Conversion
✅ intuitive Oberflächen → weniger Fehler
✅ schnelle Bestellungen → höhere Kundenzufriedenheit
✅ klare CTAs → weniger Abbrüche
Je besser der Nutzer geführt wird, desto lieber kommt er zurück. Ein moderner B2B-Shop denkt darum immer aus Sicht des Einkäufers – und nicht nur aus Sicht des Produktkatalogs.